Leserbriefe

Hier findet ihr Leserbriefe von engagierten Mitbürgern.

Wenn auch ihr einen Leserbrief schreiben möchtet, dann richtet ihn bitte an info@unnuetzwiese.de.

Falls ihr ihn hier veröffentlicht haben möchtet, dann schreibt das einfach dazu.


Wolfgang Gutermuth – München, den 09.12.2016

Sehr geehrte Damen und Herren,

zu Ihrem Artikel vom 8.12.2016 mit der Überschrift „Bürger beharren auf freier Unnützwiese“ möchte ich folgendes anmerken:

Die kurzfristig auf den 6.12.2016 angesetzte außerordentliche Sitzung des Bezirksausschusses 15, über die Sie berichten, brachte für viele der zahlreichen Besucher neue Einsichten über das bisherige „nichtöffentliche Verfahren“ und führte nach meinem persönlichen Eindruck zu Nachdenklichkeit und Zweifeln bei den erschienenen Stadträten und Bezirksausschussmitgliedern, ob sie bei der angeblichen „Kompromisslösung“ einer Teilbebauung wirklich im Interesse der von ihnen vertretenen Bürger gehandelt haben.

Neben den zahlreichen Sachargumenten der Sprecher der Bürgerinitiative und einzelner betroffener Bürger war Ursache für den einstimmigen Beschluss auf „Vertagung“ wohl auch die geäußerten Zweifel des Landtagsabgeordneten Dr. Blume, ob die planungsrechtliche Einstufung der Unnützwiese als Innenbereich im Sinne des § 34 Bundesbaugesetz richtig sei. Dem gegenüber konnten die erschienenen Vertreter des Planungsreferats keine zufriedenstellenden Antworten auf Detailfragen geben. Soweit sie sich nicht auf einzuhaltende Geheimhaltung oder eine erst noch durch die Gewofag zu erstellende Machbarkeitsstudie beriefen, versuchten sie bei vielen Fragen abzulenken oder flüchteten sich in nichtssagende Allgemeinplätze.

Im Kontrast dazu stehen die mehrfach durch OB Reiter in Interviews abgegebenen Erklärungen, an dem Beschluss des Stadtrats sei nicht mehr zu rütteln, er und seine Fraktion würden keineswegs „einknicken“, die Wohnungen würden gebaut, weil er in Gesamtverantwortung für alle Bürger stehe. Den Mitgliedern der Bürgerinitiative ließ diese Verweigerung jeglicher Dialogbereitschaft durch den OB keine andere Wahl als das eingeleitete Bürgerbegehren zum Erhalt der Münchner Grünflächen. Jeder aufmerksame Leser des Inhalts dieses Begehrens wird zu dem Ergebnis kommen, dass die Aussage des OB in einem kürzlichen Interview Ihrer Zeitung, bei einem Erfolg des Begehrens könne die Stadt keine günstigen Wohnungen mehr bauen, eher als „postfaktisch“ denn als zutreffend einzustufen ist.

Es ist traurig, dass am Nikolaustag 2016 nicht über Geschenke, sondern darüber geprochen wurde, ob den Truderinger Kindern und Jugendlichen ihr Spiel- und Bolzplatz weggenommen werden soll, der seit fast 100 Jahren unangetastet als Grün- und Spielfläche dient. Der an sich gute Zweck des Programms „Wohnen für alle“ heiligt nicht jedes Mittel, der „Kollateralschaden“ wäre zu groß. Dies gilt auch in Hinblick auf den sonst drohenden Eindruck der betroffenen Bevölkerung, lediglich „Objekt“ von Verwaltungshandeln zu sein, welches die auf der Bürgerversammlung und andernorts vorgebrachten Anliegen und Argumente der Bürger nicht ernst nimmt und nur als störend empfindet.

Wolfgang Gutermuth

Wolfgang Brieger – München, den 06. 11. 2016

Meine Schwester hat schon geschrieben, aber auch ich möchte um die Unnützwiese kämpfen.
Ich habe dort soviel schöne Tage/Stunden verbracht.
Unvergesslich meine Kindergartenzeit im KG Unnützwiese.
Bitte lasst sie so, wie sie ist.

Wolfgang Brieger

S.B. – München, den 28.10.16

Liebes BI-Team,

ich komme aus Kirchtrudering und auch wir nutzen die Unnützwiese hin und wieder gerne zum Spielen und Fliegersteigen lassen. Noch dazu ist mein Sohn im dortigen KIGA.

Ich freue mich über die Zusendung Ihres Newsletters. Sollten Sie Unterstützung benötigen, melden Sie sich gern.

Beste Grüße
S.B.

Marianne Hanauer – München, den 24.10.16

Super, vielen Dank !

Vielleicht sollte auch betont werden, dass die Unnütz mit ein wichtiges Refugium für Jugendliche ist, um sich sportlich bewegen und auch spontan treffen zu können. Jugendliche brauchen nun mal mehr Platz als Kleinkinder und gibts in der Umgebung ja nichts.

Viele Grüße
Marianne Hanauer

Richard S. – München, den 23.10.16

Hallo Freunde der Unnützwiese,

ich sehe als einzigen nachhaltigen Lösungsweg zur Rettung der Unnützwiese eine Initiierung eines Bürgerbegehrens, das alle Grünflächen in München vor Bebauung schützt mit dem Motto: Grünflächen für Alle statt Wohnungen für Wenige.

Richard S.

A. Koenig – München, den 23.10.16

Hallo,

ich bin mit der Unnützwiese groß geworden und möchte, dass auch mein Kind die Wiese noch nutzen kann. Ebenso bin ich am Erhalt der Bäume interessiert. Wir haben hier sowieso schon genug Freiflächen (Tutula, Bajuwarenpark, Feldbergstr.) „verloren“.

Mit freundlichen Grüßen
A. Koenig

Familie Zethner – München, den 17.10.16

Guten Tag liebe Mitstreiter,

bezüglich der Bürgerversammlung, bei der wir natürlich vertreten waren, denke ich, dass wir wenig oder keinen Erfolg haben werden, die Pläne der Stadt abzuwenden, die Unnützwiese zu bebauen.

Deshalb möchte ich Anfragen, ob Sie bereits in Erwägung gezogen haben einen Bürgerentscheid anzuregen, der im Wesentlichen den Antrag des Herrn Thomas Ferring entspricht und fordert: „Generell keine Bebauung von Spiel- und Grünflächen im ganzen Stadtbezirk München“.

Da es sich hier um den ganzen Stadtbezirk München handelt, haben wir hier meines Erachtens mehr Chancen die Mehrheit zu erreichen, da es sicher viele betroffene oder engagierte Bürger gibt, die hierzu ihre Stimme erheben würden.

Was halten Sie von meinem Vorschlag?
Was sagen Sie dazu?

Viele Grüße
Familie Zethner

Michael K. – München, den 10.10.16

Servus,

ich hätte nur mal eine Frage! Ich habe gestern mit Interesse das Ergebnis des Bürgerentscheids im Aschheim bzgl. des dort neu geplanten Schlachthofes verfolgt!

Meine Frage an das Kernteam: ist es nicht möglich auch bei uns einen Bürgerentscheid in die Wege zu leiten?

Da müsstet ihr euch vielleicht mal erkundigen, bei den Politikern, ob es möglich ist und welche Voraussetzungen man dafür braucht!

Wenn es möglich ist, können nur Truderinger/Riemer Bürger entscheiden oder auch Bürger die nicht in diesem Stadtbezirk leben!?

Gruß
Michael K.

Susanne S. – München, den 04.10.16

Lieber Herr Reiter,

als Anwohnerin der Unnützwiese in Trudering möchte ich Sie – auch im Namen meiner Familie, meiner 2 Kinder und deren Freunden – herzlich bitten, die Baupläne für die Unnützwiese nochmals zu überdenken.

Nachdem wir im Sommer völlig überraschend von der geplanten Bebauung erfahren haben, waren wir und alle Nachbarn/Freunde wirklich schockiert!

Die Unnützwiese ist vor allem für unsere Kinder eine vielgeliebte Spiel- und Treffwiese. Meine Kinder sind fast täglich dort zum Fußballspielen, Treffen, Picknicken, Toben…

„Treff ma uns auf der Unnütz!“ ist bei den Kindern in der Nachbarschaft ein Standardsatz. Für uns Eltern und Mütter bedeutet dies: Wir können mit gutem Gewissen unsere Kinder auch im Grundschulalter schon ohne Aufsicht und Begleitung einfach mal losschicken. Die Kinder können sich auf der großen freien Fläche gefahrlos austoben und da eigentlich immer auch andere Kinder und teilweise auch Eltern dort sind, auch gut aufgehoben.

Dass die Stadt Wohnraum braucht leuchtet allen Anwohnern ein. Jedoch ist in den letzten Jahren „um uns herum“ schon sehr viel gebaut worden, zudem werden in allen umliegenden Straßen zunehmend Grundstücke, auf denen zuvor Einfamilienhäuser standen, mit größeren Mehrfamilienbauten bebaut.

Die Unnützwiese ist eine der letzten freien Flächen in der Gegend. Gerade dieses Gefühl von Weite, mitten in der Stadt, macht die Wiese so wertvoll.

Helfen Sie uns, dieses „Paradies“ zu erhalten. Denn einmal bebaut ist leider für immer weg. Und das wäre wirklich sehr schade.

Herzlichen Dank und mit besten Grüßen an Sie,

Susanne S. (übrigens eine Ihrer Wählerinnen 😉 )

I.-P.v.Wachter – München, den 02.10.16

Sehr geehrter Herr Hofmeier,

mir hat vor einigen Jahren eine alte Dame erzählt, daß die Unnützwiese der Stadt als Vermächtnis überlassen wurde, mit der ausdrücklichen Auflage, daß die Wiese nicht bebaut werden soll. Schon der Unnütz-Kindergarten stünde unrechtmäßig auf dem nicht zu bebauenden Grund. Leider kann ich mich nicht mehr erinnern, wer mir das erzählt hat. Vielleicht läßt sich aber herausfinden, wie die Stadt zu dem Grundstück kam?

Freundliche Grüße
I.-P.v.Wachter

S. Dzuba – München, den 26.09.16

Sehr geehrte Damen und Herren,

ich beziehe mich auf Ihren Artikel „Lasst uns unsere Spielwiesen!“ vom 24.9. und bedanke mich für die ausführliche Darstellung der systematischen Zerstörung von Münchner Bolzwiesen und Grünflächen. Als Truderinger Anwohnerin möchte ich anregen, das Projekt „Unnützwiese“ weiter zu verfolgen und sichtbar zu machen.

Die Bebauung des Bolzplatzes an der Unnützwiese ist absolut inakzeptabel für die umliegenden Anwohner und Familien und greift enorm in das Leben des Viertels ein. Auch der nun angestrebte Kompromiss von „nur“ 20 Metern Bebauungskorridor ist keine zufriedenstellende Lösung, da die stark frequentierte Wiese dann zu wenig Raum für Kinder, Jugendliche und Sporttreibende bietet. Noch dazu sind Beschwerden der zukünftigen Anwohner zu befürchten, die zu Einschränkungen bei der Nutzbarkeit führen werden.

In einer Zeit der zunehmenden Verdichtung, wo Neubauten über Gärten verfügen, die kaum den Mindestabstand von drei Metern zur Grundstücksgrenze überschreiten, sind Grünflächen von besonderer Bedeutung.

Das Projekt „Wohnen für Alle“ ist richtig und wichtig – doch muss es tatsächlich auf Kosten der wertvollen Grünflächen gehen?

Vielmehr müssen gerade jetzt andere verfügbare Flächen geprüft werden, die im Besitz der Stadt München sind. Natürlich ist der Wohnungsdruck in der Stadt enorm hoch und Wohnraum muss auch für Geringverdiener leistbar sein. Doch die fortschreitende Verdichtung muss vor den immer rarer werdenden Spielflächen Halt machen, wenn München eine familienfreundliche Stadt bleiben will.

Ich bedanke mich im Voraus für Ihre Unterstützung für die Bürgerinitative „Rettet die Unnützwiese!

Mit besten Grüßen
S. Dzuba

Katrin Schwennicke – München, den 26.09.2016

Rettet die Unnützwiese!

Ich lebe seit meiner Studienzeit hier in Trudering und kenne die Unnützwiese seit nunmehr über 25 Jahren. Schon immer wurde diese Wiese von Kindern aus der umliegenden Nachbarschaft zum Spielen genutzt. Und ich möchte mich hiermit dafür aussprechen, dass diese Wiese weiterhin in vollem Umfang dafür genutzt werden darf.

Nehmen wir doch mal die Familien mit Kindern, die altersmäßig ein wenig auseinander liegen: wo in Trudering haben diese Familien denn noch die Möglichkeit, gemeinsam ihre Freizeit zu verbringen? Denn während die Kleinen im Sandkasten buddeln und auf den Klettergeräten toben, können die größeren der Kinder auch unter der Aufsicht der Eltern Fussball spielen. Im – als Alternative angepriesenen – Ostpark ist dies auf keinen Fall möglich, da der Kinderspielplatz aufgrund seiner eingewachsenen Lage keinen Blick auf die umliegenden Wiesen ermöglicht. Eine Aufsicht der jeweiligen Kinder ist dort für eine einzelne Aufsichtsperson definitiv nicht möglich!

Eine Bebauung der Unnützwiese mit Erhalt eines kleinen Streifens zum Spielen ist für mich undenkbar. Hinter einem 3-4 stöckigem Haus wird dieser Bereich der Wiese kaum noch Sonnenlicht bekommen und die Konflikte mit den neuen Anwohnern (Lärmbelästigung, abendliche Zusammenkünfte der Jugendlichen sowie Einhaltung einer Mittagsruhe) sind meines Erachtens vorprogrammiert.

Mit freundlichen Grüßen
Katrin Schwennicke

Stefan Kannheiser München, den 25.09.16

Sehr geehrte Damen und Herren,

ich schreibe Ihnen in Bezug auf den am 24.09.2016 in der SZ erschienenen Artikel „Kompromiss bei der Unnützwiese“ (Seite R7/Stadtviertel). Leider muss ich dem Autor, Herrn Julian Raff, widersprechen.

Bei den derzeitigen Plänen zur Bebauung der Unnützwiese kann von keinem Kompromiss gesprochen werden. Zu viele Probleme bzw. Fragen bleiben offen oder ungelöst:

Als Kompromiss wurde eine Bebauungstiefe von 20 Metern in das Grundstück der Unnützwiese von Seiten der Stadt angegeben. Dieser 20 Meter tiefe Bebauungsstreifen wird von der Stadt jedoch nicht eingehalten werden können, da das Grundstück nach § 34 bebaut werden darf. Dies bedeutet, dass hier 6 Meter Abstand zur Gehsteigkante eingehalten werden müssen. Darauf erfolgt ein 12 Meter tiefes Baufeld für das Gebäude. So ergeben sich ohne Fahrrad-, PKW- und Müllabstellflächen und ohne Privatgartenanteil bereits 18 Meter . Es muss also damit gerechnet werden, dass der Bebauungsstreifen mindestens 30 Meter oder tiefer sein wird. Ist dies ein guter Kompromiss?

Nach Aussage eines Politikers ist bei Sozialwohnungen ein PKW-Stellplatzschlüssel von 0,6 Plätzen pro Wohnung derzeitiger Standard. Als PKW- Stellflächen plant die Stadt für die Bebauung der Unnützwiese 1 Stellplatz pro 10 Wohnungen, also 0,1 Stellflächen pro Wohnung. Dies erhöht den ohnehin schon vorhandenen Parkplatzdruck in den angrenzenden Straßen enorm. Oder geht die Stadt tatsächlich davon aus, dass sämtliche Bewohner von Sozialwohnungen kein Auto besitzen und auch keinerlei Besucher mit dem PKW empfangen? Ist dies ein guter Kompromiss?

Der entstehende Konflikt durch Lärmbelästigung für die neuen Bewohner der Gebäude wird von den Damen und Herren Stadträte völlig außer Acht gelassen. Durch den eventuell entstehenden neuen kleineren Bolzplatz wird durch die abgeschirmte Lage der Grünfläche ein nicht unerheblicher Lärmpegel entstehen. Ärger mit den neuen Anwohnern ist also vorprogrammiert. Ist dies für die spielenden Kinder und Jugendlichen ein guter Kompromiss?

Die Unnützwiese wird momentan von Kindern und Jugendlichen ganzjährig vielfältig genutzt. Von Ballspielen sämtlicher Art über herbstliches Drachensteigen lassen oder einfach als gemeinsamer Treffpunkt. Eine Verkleinerung der Wiese, wie vom Stadtrat vorgeschlagen, wird die vielfältige Nutzungsweise der Unnützwiese erheblich einschränken und außerdem zu oben aufgeführten Probleme mit den neuen Anwohnern führen. Ist dies ein guter Kompromiss?

Die Unnützwiese in ihrer jetzigen Art ist alternativlos. Die geplante Bebauung stellt also allenfalls einen schlechten Kompromiss dar. Sollte die Unnützwiese tatsächlich bebaut werden, so werden erneut Kinder und Jugendliche den Preis für eine fehlerhafte Kommunal- und Bundespolitik zu zahlen haben.

Stefan Kannheiser